Zeitstrahl der Schulgeschichte von Wittbrietzen

Lehrer Schiedeck flüchtet in die BRD
Um 1960 Flucht des Lehrers Werner Schiedeck nach Westdeutschland.
Veränderungen zum Kriegsende
Nach Kriegsende 1945 musste Hans Engel als ehemaliges Parteimitglied seinen Dienst quittieren. (Es gab jedoch auch Stimmen im Ort die behaupteten, er hätte dies von sich aus gemacht.) Ab 1946 der Junglehrer Werner Schiedeck (*30.7.28) im Ort tätig. Offensichtlich bezieht er die Wohnung im 3. Schulhaus, wird zu unbekannter Zeit Schulleiter und SED-Mitglied.
Neubau des 3. Schulhauses
Zum 1.10.36 kündigt Lehrer Sahrmann seinen Organistendienst bei der Kirchengemeinde auf und verliert so seinen Anspruch auf die Dienstwohnung im Küsterhaus. In der Folge kommt es unter dem NSDAP-Bürgermeister Rügen zum Beschluss über den Neubau eines 3. Schulhauses, welches 1937/38 fertiggestellt wurde. Dadurch verliert das sich im Kirchenbesitz befindliche alte Küsterhaus seine Bedeutung als Schulhaus.
Lehrer Hans Engel
Zum 1.6.1934 wird der zuvor in Ragösen tätige Lehrer Hans Engel mit der 2. Lehrerstelle betraut und zieht ins 2. Schulhaus. Ende 1935 scheint er Schulleiter in Wittbrietzen geworden zu sein, auch er NSDAP-Mitglied.
Versetzung im „Kirchenkampf“
Zum 1.5.1934 wird Lehrer Helm Richtung Uckermark versetzt. Hintergrund dieser Versetzung ist der sogenannte Kirchenkampf. Hierbei kommt es ab Sommer 1933 zu erbitterten Konflikten zwischen Helm als dem Sprachrohr der ‚Deutschen Christen‘ im Ort und dem Pfarrer Johannes Wolff, als dem Sprachrohr der ‚Bekennenden Kirche‘. Helms Nachfolger wird der Lehrer und Organist Konrad Sahrmann, wie Helm ebenfalls ein überzeugter Hitler-Anhänger.
Wahl der Mitglieder des Schulvorstands
„Nachdem die politische Gemeindevertretung am 10. August 1921 die Mitglieder für den Schulvorstand neu gewählt hat, besteht dieser aus: Hagen (Gemeindevorsteher), Ebel (Kantor), Zimmermann (Lehrer), Braune (Bauer), Stoof (Stellmacher), Kletz (Büdner), Klewitz (Büdner), Zitzlaff (Pfarrer)
Trennung von Kirche- und Schulevermögen
Ab 1919 kommt es nach dem Ende der Monarchie in Deutschland und unter der durch die SPD geführten neuen Reichsregierung zu einer allmählichen Trennung von Kirche und Schule. Sowohl der Ortspfarrer als auch der Superintendendent verlieren dadurch ihre bisherigen Funktionen als Orts- bzw. Kreis-Schulinspektor. In der Folge kommt es zu langwierigen Verhandlungen um die Trennung des kirchlichen Küster- und des staatlichen Schulvermögens.
Militärdienst
Wegen den zum Militärdienst eingezogen Lehrer Heider (1. Weltkrieg) wird beschlossen, dass Lehrer Götsch aus Salzbrunn jeweils am Dienstag und Donnerstag in Wittbrietzen den Unterricht vertreten muss
Ergebnis einer Schulrevision
„Über die Leistungen der Lehrer Ebel und Goetsch (Salzbrunn) und ihrer Klassen ist das Urteil ein gutes, wie ich es nicht anders erwartet hatte. Dagegen hat der Revisor von dem Lehrer Heider den Eindruck, daß er es mit seinen Amtspflichten nicht immer ernst nimmt. …“
Typhus-Epedimie
Trotz Typhus-Epedimie bleibt die Schule geöffnet. Der Kreisarzt entscheidet über die Rückkehr erkrankter Kinder an die Schule.
Ablauf des Schuljahrs
Wohl seit über 100 Jahren hat das Schuljahr einen ähnlichen Ablauf: Es beginnt mit dem Sommerhalbjahr nach den Osterferien und geht bis Michaelis (30. September). Nach den Herbstferien beginnt das Winterhalbjahr. Dieses endet mit dem „Osterexamen“ und den Osterferien, in denen die Konfirmation der 14-jährigen stattfindet (über Jahrzehnte immer zu Palmarum, dem Sonntag vor Ostern). Die Oster-, Sommer-, Herbst- und Weihnachtsferien dauern jeweils etwa 2 Wochen, zu Pfingsten nur 1 Woche.
Masern
Wegen einer Masern-Epedimie fehlen 48 von 107 Schülern. Der Landrat verfügt dennoch keine Schließung der Schule.
Dreiklassige mit zwei Lehrern
„Die Schule in Wittbrietzen ist eine dreiklassige mit zwei Lehrern, von denen der Erste im Sommerhalbjahr 26 und im Winterhalbjahr 30, der Zweite im Sommer 28 und im Winter ebenfalls 30 Unterrichtsstunden wöchentlich zu erteilen hat. Außerdem erhalten die Mädchen der Ober- und der Mittelstufe während des Winters wöchentlich 2 Stunden Handarbeitsunterricht von einer hierzu angenommenen Hilfslehrerin“.
Zweites Schulhaus
Das zweite Schulhaus aus rotem Backstein wird in Betrieb genommen, mit einem Schulraum und einer Wohnung. Gleichzeitig wird Lehrer Bleich als zweiter Lehrer in sein Amt eingeführt. Die zweiten Lehrer wohnen hinfort immer im neuen Schulhaus.
Hohe Schülerzahl
Angesichts der hohen Schülerzahl ist ertmals die Rede von einem neuen Schulbau und der Anstellung eines zweiten Lehrers.
„Gute Landschule“
Die Schule hat 129 Schüler und eine Revision bescheinigt, dass diese Schule „das Bild einer guten Landschule bietet“.
122 Schüler
122 Schüler werden in zwei getrennten Abteilungen in Wittbrietzen unterrichtet.
Märzrevolution
Im Zusammenhang mit den Unruhen der Märzrevolution erschallt auch in Wittbrietzen die Forderung: Kein Schulgeld mehr!
musikalischen Fähigkeiten
Dem Lehrer und Küster Niese wird gleichzeitig der Titel Kantor verliehen für seine guten musikalischen Fähigkeiten.
Lehrerkonferenzen
Durch die Initiative von Pfr. Liebetrut finden in Wittbrietzen ab 1836 regionale Lehrerkonferenzen statt, mit ca. 12 Lehrern aus der Umgebung.
Das Fachwerk-Schulhaus brennt ab
Im September 1832 wird das aus Stein errichtete neue Schulhaus eingeweiht. In der Zwischenzeit fand der Unterricht in einer Stube des Dorfschulzen Heinrich statt.
Lehrer Christoph Müller
In seiner Amtszeit kam es vor, dass im Sommerhalbjahr 1797 von ca. 46 Schülern niemand zur Schule kam. Im Winterhalbjahr fand der Unterricht zwischen 8.00 und 11.00 Uhr sowie vom 12.00 – 15.00 Uhr statt. Im Sommerhalbjahr lediglich von 7.00 – 10.00 Uhr. An Samstagen gab es vier Stunden Unterricht.
Ältester Beleg für die Existenz einer Schule in Wittbrietzen
Ältester Beleg für die Existenz einer Schule in Wittbrietzen. Küster und Lehrer war Andreas Dreyffert (Driffert).